Montag, 14. Juni 2010

Annäherung zwischen "Rechts" und "Links" möglich? / z.K. Altermedia, Antifaschistische Linke, Linksautonome Berlin, United Anasrchists

Belljangler: "Winfried, eine Aufklärungskampagne über das unselige Zusammenwirken der BRD-Führung und der politischen Führer des Judentums wird offenbar nicht nur von uns Anarchisten gewollt, sondern unter anderem auch von Altermedia:



Erstaunlich im Verhältnis zu anderen Gelegenheiten auch die Reaktionen in Altermedia auf die "Splitterbombe" in Berlin:

Fairerweise muß man jedoch hinzufügen, daß Aktionen dieser Art inzwischen durch die Politik selber herausgefordert werden, wer die Milliarden seiner Staatskasse wegen der Probleme von Spekulanten und Mißwirtschaften in fremden Ländern förmlich zum Fenster hinauswirft und dafür die eigene Bevölkerung bluten läßt, der muß sich nicht erstaunt oder gar verwundert geben, wenn er früh oder später mal selber blutet. Wir sehen daher in diesen Vorfall weniger einen willkürlichen Gewaltakt, sondern von der Sache eher einen Akt nach GG 20, IV., bei dem es leider die Falschen getroffen hat.


Die Kommentare zu dem Artikel geben überwiegend Meinungen wieder, die man ebenso gut von Linken hören könnte und derzeit auch hört.

Winfried, Du hattest im Grunde immer schon gesagt, dass ein gesunder Nationalismus zu den Zielen der Linken und der Anarchisten keineswegs im Gegensatz sein müsse, siehst Du neue Perspektiven?"

Winfried Sobottka: "Wer Deutschland wirklich dienen will, braucht dafür nicht Rassismus und Terrorherrschaft, sondern Vernunft und Einigkeit im Volke. Um das herzustellen, muss man die Menschenrechte achten, um das herzustellen, braucht man echte Meinungsfreiheit und echte Informationsfreiheit. Altermedia ist innerhalb der rechten Szene ein bemerkenswert liberales Medium, das in vielen Dingen auch wichtige Beiträge im Sinne von Informationsfreiheit bietet.

Auch die Haltung der Macher ist keineswegs vergleichbar mit der Haltung von eindeutig schrägen Typen in der Neonazi-Szene, wie etwa Patrik Brinkmann. Unter Altermedia wurde es z.B. vollständig akzeptiert, dass ich sachlich, aber extrem hart Kritik an den Verbrechen der SS verübte. Ich habe auch noch keinen Altermedia-Artikel gelesen, aus dem man auch nur irgendwie eine Billigung von Rassemorden hätte herauslesen können. Dass ich von Altermedia gebannt wurde, lag offensichtlich daran, dass dort (noch?) die Führerdiktatur als ideal angesehen wird, während ich entschieden und mit guten Argumenten die Basisdemokratie verfechte. Meine Argumente und auch die Tatsache, dass ich mich auf die politischen Verhältnisse bei den alten Westgermanen stützen konnte, waren den Machern von Altermedia m.E. zu gefährlich, sie fürchteten wohl, dass ich aus so manchem Nationalen einen Anarchisten machen könnte.

Ich denke allerdings, dass es in der rechten Szene einfach noch kein wirklich durchdachtes Konzept gibt, der "Nationalsozialismus" unter Hitler hatte ja auch kein Konzept, abgesehen davon, dass Hitler letztlich alles zu bestimmen hatte. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass das, was Nationalisten ihren Worten nach vordringlich wollen, nämlich ein starkes Deutschland, in dem das Volk einig, sicher und glücklich lebt, nur nach dem Schema hergestellt werden kann, nach dem die alten Westgermanen lebten. Und das war eben Anarchie.

Man sieht ja auch immer wieder, auch in dem Zitat aus dem Altermedia-Artikel oben, dass viele Nationale in Wahrheit etwas anderes wollen als das, was Hitler betrieb: Hitler stand nicht weniger zur Freiheit für kapitalistische Wirtschaft als Guido Westerwelle:


und freie Wirtschaft für kapitalistische Wirtschaft bedeutet eben, dass das Volk für die Großkapitalisten bluten muss. Während die NSDAP ein 25-Punkte-Programm verteilte, in dem die Enteignung der Großkonzerne als ein Punkt enthalten war, sagte Hitler den Wirtschaftsbossen, das sei reine Propaganda, unter seiner Herrschaft werde die Freiheit der Wirtschaft nicht angetastet ("Hitler", J.C. Fest). Es waren die Ackermänner von damals, die Hitlers Wahlkampfschlachten und seine SA weitgehend finanzierten.

Ich denke, im Nationalen Lager haben mittlerweile so einige verstanden, dass ihr bisheriges Vorgehen keine Erfolge bringt, dass sie sich um eine nachvollziehbare Programmatik kümmern müssen, die den Wünschen des Volkes gerecht wird. Die Masche: "Wählt uns, dann braucht Ihr nur noch zu gehorchen, und alles wird gut!", wie sie von nicht wenigen im rechten Lager vertreten wird, ist jedenfalls nicht nur Irrsinn, sondern bringt auch keine Zustimmung im Volk."

Belljangler:"Wo liegen die größten Probleme im rechten Lager?"

Winfried Sobottka: "Genau dort, wo sie auch im linken Lager liegen: Unterwanderung durch Staatsschutzagenten, Agenten des Großkapitals, ex-Stasi-Agenten. Diese Unterwanderer propagieren überall falsche Ziele und falsche Vorgehensweisen, überschreien Vernunft, mobben sie weg und so weiter. Für solche Sachen stehen im rechten Lager u.a. Leute wie Patrik Brinckmann."

Belljangler: "Ist Altermedia noch böse auf Dich?"

Winfried Sobottka: "Ich habe ihnen nie etwas getan, was sie nicht verdient gehabt hätten. Allerdings muss ich sagen, dass ich nie den Eindruck hatte, dass die Leute von Altermedia mich morden oder in ein KZ wie Dachau stecken wollten. Sie haben im Gegensatz zu Leuten nach dem Schema der Himmler-/Heydrich-SS nach meinem Empfinden noch ein ziemlich intaktes Gefühl für Anstand."

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